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Mittwoch, 23. November 2016

30 Day Minimalism Challenge - Tag III

" Declutter your digital life"

Das ist mein Motto für den heutigen Tag. Und es steckt mehr dahinter als ich dachte.
Als Erstes fiel mir natürlich meine ganzen Handy Apps ein. Dutzende Spiele, unzählige Bildbearbeitungsprogramme und hunderte von Social Media Apps spamen mein Handy zu. Das einzige was mich dazu bewegen könnte sie zu löschen ist die Anzeige : Speicherplatz ist voll. Doch nicht nur die Apps rauben mir Platzt und Zeit, sondern auch die 10.000 Fotos aus dem Urlaub wo von jeden Motiv mindestens 100 Fotos gemacht werden um ja das perfekte Foto zu bekommen. Auf keinen Fall darf es unscharf sein, der Ausschnitt schlecht oder nicht perfekt in Szene gesetzt sein. Wenn ich so darüber nachdenke macht es mich schon ein wenig traurig wie besessen ich manchmal bin ein tolles Foto zu machen anstatt einfach den Moment einzufangen egal wie er ist. Schlechtes Licht? Na und! Ich weiß trotzdem wie schön es war. Komische Grimasse? Das macht es doch gerade witzig. Es gibt unzählige Apps um ein Foto Vintage und alt aussehen zu lassen. Es verschlechtert die Qualität oder verpixelt. Wozu gibt es sowas? Einfach mal drauf los schießen ohne erst alle Lichtverhältnisse abzuklären und ohne zu Posen bringt genau das selbe Ergebnis. Am besten ist es sich wirklich vor zu nehmen nur ein Foto zu machen. Nur eins!! Genau wie bei einer Polaroidkamera.

Ich durchforste also mein Handy und habe schon die Hälfte meiner Apps gelöscht. Doch nun geht die Arbeit erst richtig los. Die Fotoalben sind geordnet, überschüssige Fotos und Apps gelöscht und mehr Speicher ist vorhanden. Nun geht es an die Apps an sich. Und angefangen habe ich mit Instagram.



Dies ist meine liebste App! Ich liebe es mir Bilder anzuschauen und mich inspirieren zu lassen. Doch in letzter Zeit habe ich bemerkt, dass ich nur noch durch meinen Feed scrolle und immer wieder die selben Bilder sehe. Die selben Rezepte, Outfits, Dekos, und Inspirationen. Es dauert ewig bis ich ein Foto finde dass mich wirklich vom Hocker haut und ich like. Meist bin ich genervt und gehe wieder aus der App nur um wenige Minuten sie wieder zu öffnen in der Hoffnung neue Bilder zu sehen die mir besser gefallen.
Ich beschließe also mein Anzahl von Personen, denen ich folge drastisch zu reduzieren. In Zukunft werde ich mir also genau vorher überlegen ob ich dieser Person folgen möchte oder ob ich nicht schon Andere aus meiner Liste genau das selbe machen. So kann der Reiz der Bilder nicht verloren gehen, da ich nicht mehr so zu geschüttet und überhäuft werde mit Eindrücken, die ich eh nie ganz wahrnehmen könnte.



Danach geht es an Facebook. Ich bin kein großer Fan mehr von Facebook seit ich aus der Schule raus bin. Im Studium war es noch sehr nützlich aber jetzt nicht mehr. Ich schreibe so gut wie nie über Facebook. Ich like nichts und öffne es eigentlich nur wenn ich nichts anderes zu tun habe. Und genau das ist falsch. Die Zeit die ich darin vergeude könnte ich viel besser nutzen, für meine Hobbies, zum meditieren, lesen oder für so viele andere Sachen. Doch statt dessen lese ich mir dumme Kommentare von Leuten durch die ich nicht einmal kenne oder nicht wirklich mag. Ich gehe also meine Freundschaftsliste durch und kürze sie auf 30 Leute runter. Ich nehme mir vor jeder Person innerhalb des nächsten halben Jahres zu schreiben. Diejenigen die ich nicht anschreibe werden nach dem halben Jahr ebenfalls aus meiner Kontaktliste gelöscht. Auch wenn dies zu nächst radikal erscheint, ist es dies nicht. Mit wem man über Jahre nicht mehr geschrieben, mit dem wird man wahrscheinlich auch nicht mehr schreiben. Wenn ich mit Leuten zu Schulzeiten kaum Kontakt hatte und ich sie auf der Straße auch nicht ansprechen würde, brauche ich sie auch nicht auf meiner Freundschaftsliste. Genauso verhält es sich mit Seiten die man geliked hat. Man fand ein Bild schön, liked es und wird sofort zu gemüllt mit zig neuen Bildern. Auch da habe ich rigoros ausgemistet.

Dies war noch leicht, auch wenn es sich erst einmal nicht so angefühlt hat. Doch was wirklich schwer ist sind nicht Facebook oder Instagram sondern das Emailpostfach. Und das ist auch eine Aufgabe die ich nicht an einen Tag erledigen kann. Mein Spamordner ist ständig überfüllt und Newsletter bekomme ich täglich zu geschickt und das gleich in Massen. Und wer mehr als nur eine Emailadresse hat weiß wieviel Zeit so eine Ordnung in Anspruch nimmt. Eine Emailadresse habe ich komplett gelöscht. Eine weitere habe ich geschafft und noch eine steht noch an. Das wird wohl eine Aufgabe für morgen werden.

Dann kommt noch mein Computer dran. Mein Desktop ist immer wieder leerer, die Dateien schön in Ordner sortiert und ausgemistet. Ein Antrag den ich vor zwei Jahren gestellt habe und nicht mehr brauche, ein Anschreiben an eine Firma für einen Job, ein lustiger Text aus dem Internet den man jemanden zeigen wollte es aber doch nie getan hat, all das fliegt in den Mülleimer. Bilder werden hier ebenfalls aussortiert und auf einen USB-Stick gezogen. SO ist wieder viel mehr Platz. Zuletzt sichere ich alles und bringe meinen Computer wieder auf Vordermann. Nun arbeitet er wieder schneller, ich finde alles ohne zu suchen und habe mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben.

Minimalismus gehört nicht nur zu den Sachen die wir anfassen können. Meist herrscht das größte Chaos in unserem Kopf und ausgelöst wird es häufig von den Müll mit denen wir online überhäuft werden. Das Internet ist riesig und leide rauch voll von Müll. Auch hier müssen wir versuchen Ordnung zu halten und uns wirklich nur die Sachen anzunehmen die uns wirklich gut tun.

Das waren nur Beispiele was alles dazu gehört. Weitere Beispiele wären Youtube, die Auswahl von Serien, Online Abos etc.  Natürlich geht so eine Entmistung nicht an einem Tag von statten. Es dauert aber wenn erstmal der Anfang gemacht ist, folgt der Rest. Man muss nur dran bleiben.



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